Interview mit
Stefan Murr
(Mai
2025 - Lustspielhaus München)
Bei der
Aufführung der Revue "München,
du machst mich fertig".
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© Sasha Ilushina |
Bayerische
Kultserien:
Stefan, kannst
Du, falls es möglich ist, eine kurze Zusammenfassung Eurer Revue „München, du
machst mich fertig“ geben?
Stefan Murr:
Es geht darum,
dass Alois Lüngerl, der Ururururenkel vom berühmten „Münchner im Himmel“ Alois
Hingerl, im Hofbräuhaus sitzt und den Schlüssel von seinem Maßkrugschließfach
verliert. Um herauszufinden, wo er hingekommen sein könnte, lässt er in Gedanken
nochmal den Tag Revue passieren und denkt noch mal zurück, wer denn noch alles
da war. Es entwickelt sich eine große Zeitreise, in der viele Persönlichkeiten
vorkommen, die alle mal im Hofbräuhaus waren. Da geht es in einer großen Spanne
von Freddie Mercury über Franz Beckenbauer zum Boandlkramer.
B K:
Das klingt
tatsächlich nach einer großen Spanne. Wer von Euch hatte denn die Idee dazu?
S M:
Geschrieben und
das Grundgerüst dafür geliefert, haben die beiden Damen in unserem Ensemble,
Kathrin Anna Stahl und Annette Lubosch. Vor 10 Jahren haben wir das Stück
tatsächlich im Erkerzimmer vom Hofbräuhaus aufgeführt. Das Hofbräuhaus wollte
damals mehr Kultur ins Haus holen. Simon und ich haben das dann quasi noch ein
bisschen garniert und Texte und Ideen mit reingebracht. Von dem her ist es eine
Gemeinschaftsarbeit, die sich im Laufe der Zeit natürlich ein bisschen
entwickelt hat. Für die neue Fassung haben sich die beiden Damen wieder fleißig
hin gesetzt und noch ein paar neue Figuren mit eingebaut. Wir wollten das
eigentlich immer schon im Lustspielhaus spielen, weil es unserer Meinung nach
perfekt hierher passt. Irgendwann haben wir dem Till (Till Hofmann,
Konzertveranstalter, Kulturmanager und Besitzer des Lustspielhaus) gesagt: „Du
musst das Stück hier mal spielen lassen! Wenn es nicht funktioniert, dann lassen
wir dich in Ruhe“. Es hat funktioniert, die Premiere im April war ausverkauft
und das Publikum hat nach dem dritten Song schon mitgesungen. Wer sich ein
bisschen mit München auskennt, der bekommt immer wieder schöne Assoziationen.
Sei es mit Figuren wie z.B. dem Monaco Franze oder mit Songs der Münchner
Freiheit. Auch der Pumuckl taucht mal auf. (grinst) Und jetzt versuchen
wir alle 2 Monate im Lustspielhaus zu spielen.

B K:
Du bist
gebürtiger Tölzer. Ist das Lebensgefühl in München anders als im Rest von
Bayern?
S M:
(überlegt)
Ich lebe ja mittlerweile schon lange hier. Es war und ist schon anders, auch
wenn München sich geändert hat und noch großstädtischer geworden ist. Das
typische München findet man nicht mehr überall, aber durchaus noch in einigen
Ecken und Orten in der Stadt. Ich muss auch sagen, dass das Verweilen in einem
Münchner Biergarten tatsächlich speziell ist. Und das liegt nicht nur am Bier,
sondern am Ambiente und ist in der Art und Weise etwas besonderes.
B K:
Würdest Du
sagen, dass Du ein heimatverbundener Mensch bist?
S M:
Ja, würde ich
schon sagen. Wahrscheinlich auch aufgrund meiner Familie, die noch in Bad Tölz
lebt. Früher gab’s nur das Isartal und Tölz als schöne Ecken für mich. Aber
mittlerweile weiß ich, dass es noch andere schöne Plätze in Bayern gibt.
(lacht) Mit „Marie fängt Feuer“ war ich ja auch viele Jahre immer wieder in
der Murnauer Eck, auch nicht so schlecht. (lacht)
B K:
Wie bist
Du denn eigentlich zur Schauspielerei gekommen?
S M:
Das war schon
ein bisschen wie die Jungfrau zum Kind. Ich war damals, am Tölzer Gymnasium,
nicht so wahnsinnig gut in der Schule.
Dann hieß
es „Mach doch dramatisches Gestalten“, also während des Abis nebenbei
Theaterkurs AG, „dann kannst du ein paar schlechte Fächer ausgleichen“. Mädels
gab es da auch, also habe ich das gemacht. (lacht) Da habe ich dann
gemerkt, dass ich es eigentlich ganz cool finde auf der Bühne zu stehen. In
einem Jahr gab es dann ein Vorsprechen für die Hauptfigur im Stück „Hexenjagd“
von Arthur Miller. Die habe ich bekommen und gespielt und danach meinten einige
zu mir, ich soll das doch beruflich machen. Da ich eher in einem Beamtenhaushalt
aufgewachsen bin, ist mir das zuvor noch nie in den Sinn gekommen. Schauspieler,
ist das ein Beruf? Aber während
meinem
Zivildienst in Bad Tölz bei den Rettungssanitätern, dachte ich mir: „Wenn ich
das jetzt nicht ausprobiere, ärgere ich mich später vielleicht“. Ich bin dann an
die Otto Falckenberg Schule hier in München und nach drei Bewerbungsrunden mit
1000 Teilnehmern, war ich einer von 11 die genommen wurden. Dann war ich halt
Schauspielschüler. (lacht) Dann ging es nochmal durch gewisse Täler, wo
man sich durchbeißen musste, und nun bin ich glücklich in meinem Beruf.
B K:
Du hast
viele Theater-Engagements und wenn man die Datenbank anschaut, auch eine
wahnsinnig große Film- und Fernsehvita. Bist Du so ein Allroundtalent?
S M:
(überlegt)
Das
weiß ich nicht. Ich mache den Beruf einfach wahnsinnig gerne. Das ich viel
Theater spiele, drehe oder auch Hörspiele mache, liegt glaube ich daran, dass
ich gerne in dem Bereich der Kunst arbeite. Ich mache auch nicht gerne nur das
eine. Würde ich z.B. nur für das Fernsehen drehen, würde mir wahrscheinlich das
andere fehlen. Außerdem ist man ja im Filmgeschäft nicht immer dauerhaft
beschäftigt. Und ich mag einfach, wenn sich was rührt. Rennpferde müssen laufen.
(lacht)
B K:
Hättest Du
gerne mal eine richtige Hauptrolle in einer Serie? Vielleicht etwas wie den
Monaco Franze, den Du ja hier im Stück auch kurz mimst?
S M:
(lacht)
Vielleicht würde ich dann eher mit einer Serie als das uneheliche Kind von ihm
ins Fernsehen kommen. (lacht) Natürlich hätte ich das gerne, aber ich bin
ja noch jung. (grinst) Das schöne z.B. an dieser Revue hier oder auch an
den Hörspielen ist, dass man es selber bestimmt, was man spielt. Während bei
Film und Fernsehen andere Menschen entscheiden was mit dir passiert. Und die
Rollen für einen schreiben oder halt nicht. Ich hatte ja schon sehr schöne
Projekte. Manchmal braucht man einfach ein wenig Geduld. Und die guten Rollen
und Ideen müssen dann halt auch zu einem finden.

Foto: ZDF/Susanne Bernhard
B K:
Die
längste Serie, bei der Du mitgewirkt hast, war „Marie fängt Feuer“. „War“, weil
diese Serie ja nun nicht mehr fortgesetzt wird. Findest Du das schade, auch wenn
Du dort schon vor zwei Jahren ausgestiegen bist?
S M:
Ich finde das
immer schade für die Kolleginnen oder Kollegen, die involviert waren. Ich glaube
aber auch, dass es immer wieder Produktionen gibt, die einfach fertig erzählt
sind. Es gibt sicherlich Formate, die so aufgestellt sind, dass man diese länger
ziehen kann, aber wahrscheinlich hätte man dann bei „Marie fängt Feuer“ noch mal
einen kompletten Neustart machen müssen. Und jedes Ende bringt auch wieder Platz
für Neues.
B K:
Vielen
Fans bist Du wahrscheinlich als erstes mit den Filmen von Marcus H. Rosenmüller
„Beste Zeit“ und „Beste Gegend“ aufgefallen. Wie war die Arbeit mit dem Rosi,
mit dem Du ja auch bei den Inszenierungen für das Singspiel am Nockherberg zu
tun hattest?
S M:
Ja, da haben
wir auch wieder fünf Mal zusammen gearbeitet und erst vor kurzem wieder für
„Neue Geschichten vom Pumuckl“, bei dem ich in einer Folge die Hauptfigur
spiele. Der Rosi hat dem Job gegenüber so eine positive Energie, dass es als
Schauspieler manchmal fast tragisch ist, weil man bei so einem Energiegeladenen
Regisseur, der nach 10 oder 12 Stunden Arbeit immer noch rumhüpft, sich nicht
einfach sagen traut: „Ich kann nicht mehr“. (lacht) Man muss ihn einfach
mögen! Außerdem trifft er aus dem Bauch raus immer die richtige Entscheidung. Er
kann die Leute gut mitreißen und als Schauspieler fühlt man sich sicher
aufgehoben bei ihm. Dadurch kann man sich als Schauspieler öffnen und ganz
entspannt und frei aufspielen.
B K:
Was bei
Dir auffällt ist, dass Du sehr gut in verschiedene Rollen, oder auch vorgegebene
Charaktere schlüpfen kannst, wenn ich da jetzt an die Singspiele beim
Nockerherberg denke. Weißt Du noch wie viele verschieden Politiker Du gespielt
hast?
S M:
Es waren fünf
Politiker und einmal einen „native american“, weil es da um eine
Western-Geschichte ging und keine politische Figur gepasst hat. Ich war
Karl-Theodor zu Guttenberg, Hubert Aiwanger, der SPD-Politiker Florian Pronold,
Alexander Dobrindt und Andreas Scheuer.
B K:
Leicht
CSU-lastig.
S M:
(lacht)
Scheinbar liegen mir so ein bisschen die Karrieristen, die aber auch irgendwie
immer auf dem Schleudersitz sitzen. Mir lastet auch der Fluch an, ich hätte
einige politisch zu Grabe getragen. Der berühmte "Murr-Fluch". (lacht)
Beim Aiwanger hat es aber nicht geklappt. (grinst)

Bild: BR/Stefan Matzke
B K:
Bereitet
man sich da besonders vor?
S M:
Im Laufe der
Jahre habe ich mir da eine bestimmte Technik angeeignet, mich an die Charaktere
heran zu tasten. Ich gucke mir natürlich Videos an, was mittlerweile sehr
einfach ist, weil sich die Herrschaften ja gerne auf Social Media präsentieren.
Da picke ich mir ein paar Sachen raus, die mir auffallen. Ich bin aber niemand,
der jemand eins zu eins karikieren möchte. Ich versuche Dinge zu finden, die
diese Personen auszeichnen. Sei es ein bestimmter Gang, den man imitieren kann
oder die sprachlichen Eigenheiten. Diese möchte ich aber dann mit meinen eigenen
Möglichkeiten darstellen. Das ist für mich als Schauspieler der spannende Weg,
weil ich ja kein Imitator oder Kabarettist bin.
B K:
Wer war
denn für Dich am schwersten darzustellen?
S M:
(überlegt)
Alexander Dobrindt war ein bisschen schwerer, weil da nicht viel rauszuholen war
damals. Mittlerweile gibt er da mehr Futter. (grinst)
B K:
Spielst Du
lieber eine sympathische Rolle oder lieber den Antagonisten?
S M:
Mittlerweile
lieber den Antagonisten. Meistens ist der Gegenpart der Spannendere und der Gute
oft der langweilige. Er muss halt gut und nett sein und noch einigermaßen
aussehen. Der Böse darf mehr auf die Kacke hauen. (lacht) Ich habe jetzt
bei „Sturm kommt auf“ (Premiere beim diesjährigen Filmfest), einer Verfilmung
des Romans „Unruhe um einen Friedfertigen“ von Oskar Maria Graf, mitgespielt.
Josef Hader hat dort die Hauptrolle und ich spiele einen Ortsgruppenleiter, also
einen Nazi. (überlegt) Auch wenn das in dem Zusammenhang komisch klingt,
macht es im Spiel Spaß böse zu sein. Selbst bei total negativen Rollen. Manche
fragen dann immer wie man so etwas spielen kann, aber im Endeffekt kann man
alles spielen, weil man ja deshalb nicht diese Person ist. Selbst wenn man die
Figur als Schauspieler für die Rolle annehmen bzw. an sich ranlassen und sich in
sie reinfühlen muss, bleib ich ja ich. Und denke abseits der Rolle weiter wie
ich denke.
B K:
In „Der
Kaiser“ hast Du den Fußball-Manager Robert Schwan gespielt, der ja sehr eigen
war. Auch eine schwere Rolle?
S M:
Vor allem war
es optisch schwierig. (lacht) Ich saß jeden Tag vor dem Drehen vier
Stunden in der Maske und zwei Stunden beim Abschminken, das war schon hart.
Wirklich ein sensationell gutes Maskenbildner-Team. Aber halt mit viel Kleber in
den Haaren. Lustig war, dass mein tschechischer Maskenbilder weder Deutsch noch
Englisch konnte und ich kein Tschechisch. Irgendwann haben wir uns aber trotzdem
sehr gut verstanden. (lacht) Aber auch in diese Rolle musste ich mich ein
bisschen reinfuchsen. Tatsächlich liegt mir das glaub ich ein bisschen. Sich
Leute genauer anschauen. Und auch mit Sprache und Dialekten zu spielen. Auf
jeden Fall war das eine sehr interessante Rolle.

Foto: Sky
B K:
Was sagt
denn Dein heutiger Bühnenkollege Simon Pearce dazu, der ja glühender Anhänger
des TSV 1860 München ist, dass Du einen FC Bayern Manager gespielt hast?
S M:
(lacht)
Der
weiß, dass ich kein FC Bayern Fan bin, deswegen hat er mich gelassen.
B K:
Bist Du
Fußballfan?
S M:
Ja. Und wenn
München, dann eher 1860 München, aber eigentlich schlägt mein Fußballherz für
einen anderen Verein und ist ganz woanders beheimatet: Borussia Dortmund.
(grinst)
B K:
Ich frage
jetzt besser nicht warum…
S M:
(lacht)
Ich sage immer: Die Stadtfarben von Bad Tölz und München sind schwarz-gelb, da
ist es eigentlich nahe liegend, dass man Dortmund-Fan ist. (lacht)
B K:
Bei Bad
Tölz hättest Du vielleicht lieber Eishockey-Fan werden sollen.
S M:
Das war ich
früher. In Bad Tölz haben wir immer auf dem Weiher gespielt. Irgendwann wollte
ich das mal selber ausprobieren, aber mir war das einfach zu viel Montur und so
habe ich dann letztendlich Handball gespielt, weil ich beim Fußball als
Vereinsspieler nur mäßig begabt war. Ich kann besser schlau über Fußball daher
reden als spielen. (grinst) Ich habe einen 17jährigen Sohn, der immer
schon ein großer Fußballfan und als Münchner Kindl natürlich erstmal dem FC
Bayern zugetan war. Mittlerweile ist er aber auch Borussia Dortmund Fan.
B K:
Dann hast
Du…
S M:
Nein!
(protestiert lachend) Völlig freiwillig. Ich habe ihm auch erst einige
Bayern-Trikots geschenkt, weil ich da nicht so bin. Fan sein ist super,
Fanatismus in jeglicher Form ist grauenhaft. Irgendwann sagte er aber zu mir
„Papa, ich bin jetzt auch Dortmund-Fan, die sind cooler.“ (lacht)
Geschmacksache, ich weiß. Aber das kann man ja alles mit Humor nehmen.
B K:
Kommen wir
mal auf das Thema Eurer Revue zurück. Du lebst seit 1997 in München. Wie oft
warst Du schon im Hofbräuhaus?
S M:
Aufgrund
dessen, dass wir dieses Stück damals dort gespielt haben, sehr oft. Aber privat
auch schon öfter. Ich finde den Biergarten dort sehr schön, der eigentlich etwas
verkannt ist. Die Schwemme ist eher nicht so meins. Kann man machen, muss man
aber nicht.
B K:
Es gab vor
15 Jahren mal einen Kino-Werbespot vom Münchner Hofbräuhaus, bei dem ein
Grantler durch bekannte Ecken in München spaziert und am Ende resümiert: „Minga,
du machst mich fertig“. Obwohl man doch als Münchner gar nicht „Minga“ sagt.
S M:
Den kannte
ich gar nicht. Aber ich bin ein gebürtiger Tölzer und dürfte deswegen „Minga“
sagen. (lacht) Aber ich sage auch „München“.
B K:
Du hast
vorher die Hörspiele angesprochen, die Du mit dem Heinz-Josef „Dscharli“ Braun
produzierst. „Bayerische Märchen“. Wie viele gibt es davon mittlerweile?
S M:
Neun. Von
„Das Bayerische Schneewittchen“ bis zu „Der Bayerische Robin Hood“.
B K:
Ihr seid
damit erfolgreich und werdet ja schon als „Bayerns beste Märchenonkel“
bezeichnet. Obwohl Ihr da viel mit Dialekt arbeitet, seht ihr Euch nicht als
„Bayerische Sprachpolizei“.
S M:
Damals war
mein Sohn ausschlaggebend für die Idee. Ich wollte etwas für Kinder machen und
da war es ein schöner Zufall, dass ich auf den Dscharli getroffen bin. Ich
wollte es nämlich am liebsten auch mit Musik verbinden. Dafür war er als
ehemaliger Musiker von „Haindling“ perfekt. Seine Idee war es dann auch, die
bekannten Grimmschen Märchen auf Bayrisch zu machen. Und auf Bayerisch aus dem
Grund, weil es unsere Muttersprache ist und wir uns damit am besten ausdrücken
können. So ist dann das Ganze entstanden. Ohne zu denken, dass wir damit ein
bestimmtes Klientel erreichen. Wir haben dann Lust bekommen ein paar Ausdrücke,
die man vielleicht noch von seinen Großeltern kennt und die ein bisschen
verloren gegangen sind, mit einzubringen. Das macht schon Spaß. Ich finde es
toll wenn solche Wörter überleben und Kinder, wie auch Erwachsene oder auch
Nichtbayern so etwas witzig finden, oder Wörter wieder entdecken. Wir wollen
damit aber gar nicht als „Sprachbewahrer“ wahrgenommen werden. Klar treten wir
auch mal in Schulen auf, wenn dort beispielsweise eine „bayerische Woche“ ist.
Ich finde es schön, wenn Dialekte gepflegt werden. Aber bitte immer freiwillig
und wenn man Lust drauf hat. Letztendlich ist das einfach eine Sache der Zeit.
Wenn sich Dialekte mischen und verschiedene Einflüsse breit machen, dann ist das
ganz normal und auch gut so. Dann entstehen vielleicht irgendwann ganz neue
Dialekte.
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Herr
Braun & Herr Murr - Bayerische Märchen
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B K:
Ein
„wieder entdecken“ ohne Zwang ist doch auch etwas Schönes und bleibt ja
eventuell trotzdem hängen.
S M:
Genau, es
soll ja etwas freudiges sein. Es ist doch schön, wenn die Welt offen ist und man
bei so etwas trotzdem merkt, wo man beheimatet ist. Ob sächsisch, schwäbisch,
fränkisch oder bayerisch ist total egal. Ich mag Dialekte.
B K:
Welches
ist Deine persönliche bayerische Lieblingsserie?
S M:
Spontan hätte
ich jetzt zwei gesagt, wenn ich das darf. „Monaco Franze“ und „Meister Eder und
sein Pumuckl“. (überlegt) Ich könnte gar nicht sagen, was auf Platz eins
bei mir ist. „Pumuckl“ hab ich ja quasi zwei Mal durchlebt. Einmal selber und
einmal mit meinem Sohn. (schwärmt) Gustl Bayrhammer… einfach großartig.
B K:
Wie war es
für Dich mit dem Hintergrund bei der neuen Staffel von „Neue Geschichten vom
Pumuckl“ mitzuwirken? Hier gab es im Vorfeld ja viele, die Bedenken hatten und
dem kritisch gegenüberstanden.
S M:
Zu denen
gehörte ich auch, da bin ich ganz offen und ehrlich. Ich bin bei Remakes immer
skeptisch, weil so etwas oft in die Hose geht. Aber es ist einfach nur super
geworden. Und man muss ja eigentlich sagen, es ist ja gar kein wirkliches
Remake. Die haben einen guten eigenen Weg, neue Geschichten und mit Florian
Brückner einen perfekten Eder gefunden. Als ich die erste Folge geschaut habe,
hatte ich Gänsehaut und war so glücklich, dass der Pumuckl wieder da war. Und
nochmal, Florian Brückner macht das wirklich grandios! Und die neuen Geschichten
die dafür geschrieben wurden sind auch wirklich toll.
B K:
Stefan,
vielen Dank und viel Spaß gleich auf der Bühne.
S M:
Danke Dir und
sehr gerne. |