ARD-Oktoberfest 1905-Event

Deutsche Eiche

Am 08.09.2025 fand in der Deutschen Eiche in München ein Presse-Event zur historische ARD-Event-Serie „Oktoberfest 1905“ in Anwesenheit von Regisseur Stephan Lacant, Headautor Ronny Schalk, der Produzenten Alexis von Wittgenstein, Michael Souvignier und Til Derenbach sowie der Darsteller*innen Klaus Steinbacher, Mercedes Müller, Mišel Matičević, Brigitte Hobmeier, Michael Kranz, Daniel Christensen und Marwin Haas statt.

Ab Samstag den 20. September um 20:15 Uhr im Ersten gibt es 4 neue Episoden.

Ab Freitag 12. September in der ARD Mediathek.

Wir durften beim Presse-Event dabei sein, das passend zur Geschichte in der Deutschen Eiche stattfand...

 

Vor fünf Jahren lief die Serie "Oktoberfest 1900". Jetzt legt die ARD mit "Oktoberfest 1905" nach. Das Datum der Fernseh-Erstausstrahlung ist natürlich kein Zufall: Pünktlich zum Anstich auf dem Münchner Oktoberfests am 20. September wird das TV-Highlight des Bayerischen Rundfunks in diesem Jahr gezeigt. Das historische Familiendrama "Oktoberfest 1905" knüpft nach fünf Jahren Pause nahtlos an die ARD-Serie "Oktoberfest 1900" an. In vier weiteren Folgen wird vom unerbittlichen Kampf innerhalb des Brauerei-Clans Hoflinger-Prank erzählt.

© ARD/BR/ARD Degeto Film/MDR/Zeitsprung Pictures GmbH/Jan Saurer

 

München 1905: Curt Pranks (Mišel Matičević) ehrgeizige Ziele, die Errichtung einer gigantischen Bierburg auf dem Oktoberfest im Jahr 1900 und die Fusion mit Deibel Bräu der Familie Hoflinger, sind gelungen. Somit sind auch Pranks Tochter Clara (Mercedes Müller) und Roman Hoflinger (Klaus Steinbacher) nach vier erfolgreichen Jahren in der Riege der Münchner Großbrauer etabliert. Claras Freundin Colina Kandl (Brigitte Hobmeier) verbüßt derweil eine Haftstrafe nach ihrem gemeinschaftlich begangenen Mord. Trotz aller Schicksalsschläge findet Colina nach ihrer Entlassung zurück in ein neues, selbstbestimmtes Leben als Sängerin im Wirtshaus Deutsche Eiche. Dort lernt sie die Wirtin Nappi (Lisa Maria Potthoff) und die Liebe kennen. Während Maria Hoflinger (Martina Gedeck) nach wie vor in der Psychiatrie weggeschlossen ist, geht der unerbittliche Konkurrenzkampf zwischen ihrem Sohn Roman und seinem Schwiegervater Prank weiter: Der Hass in der Familie eskaliert. So drohen sie, nicht nur ihre Bierburg auf der Wiesn an den undurchschaubaren Konkurrenten Adam Mertz (Rainer Bock) zu verlieren, auch die Ehe und die Liebe zwischen Roman und Clara stehen auf dem Spiel.

 

 

 

 

Brigitte Hobmeier und Klaus Steinbacher beantworteten die Fragen der Modertorin und auch unsere...

 

Bayerische Kultserien: Klaus, von welcher der heutigen Brauereien wärst Du gerne der Chef?

Klaus Steinbacher: Boah, das ist eine super gemeine Frage. (lacht) Ich glaube schon eher von einer der kleineren Brauereien. Ich finde z.B. das Hoppebräu sehr gut, die sind bei mir in der Gegend und haben einen sehr schönen Biergarten. Eine sehr kleine Brauerei, aber ich kenne den Chef Markus persönlich und finde es sehr cool, was die machen. Deswegen wäre ich gerne außen vor, was den ganz großen Konkurrenzdruck angeht.

B K: Damit hast Du Dich jetzt sehr diplomatisch aus dem großen Bierzirkus rausgehalten.

K S: Exakt! (lacht) Ich muss aber auch das Augustiner hervorheben, weil sie keine Werbung machen und zu über 50% der Stiftung gehören. Das hat für mich auch einen gewissen Charme.

B K: Als wir uns damals zur ersten Staffel von „Oktoberfest 1900“ unterhalten haben, war meine Frage ja schon, ob es eventuell eine zweite Staffel geben würde. Wie groß war die Freude, dass es tatsächlich so gekommen ist?

K S: Riesig! Vom letzten Drehtag der ersten Staffel an, bis vor ca. einem Jahr, habe ich gehofft, dass es weitergeht. Ich fand einfach, dass das Ende der ersten Folgen einfach eine Fortsetzung verlangt. Ich wollte nochmal in die Figur eintauchen und mit diesen großartigen Kolleginnen und Kollegen spielen. Ich habe mir auch schon gedacht, dass sich meine Figur Roman ein bisschen von einer dunkleren Seite zeigen könnte und darauf hatte ich als Schauspieler total Lust.

B K: Wie hat Roman sich denn weiterentwickelt?

K S: Einfach gesagt, ist er erstmal fünf Jahre älter geworden und fünf Jahre mit Clara verheiratet. Die beiden haben zwei Kinder, weswegen auch ein anderer Druck vorhanden ist. Roman will unbedingt die Familie ernähren und keine Schwächen zeigen. Das zeigt sich in der zweiten Staffel sehr stark und es wir spannend, ob er etwas lernt und darüber hinwegkommt. Entscheidend ist auch der Konflikt zwischen seinem Schwiegervater Curt Prank und ihm, der jetzt fünf Jahre lang gebrodelt hat.

B K: Verbitterung war bei Roman ja immer zu spüren. Wie bereitest Du Dich auf so eine Rolle vor?

K S: Die Vorbereitung jetzt, war natürlich noch mal anders als davor. Ich hatte das alles schon gelesen und das Hintergrundwissen noch draufgehabt. Vor der ersten Staffel war ich noch öfter zur Vorbereitung im Bier- und Oktoberfestmuseum. Diesmal bin ich nur noch dort hin, um meinen Text zu lernen, weil ich den Ort dafür passend fand. (lacht) Beim Lernen habe ich auch schnell gemerkt, dass alles schon da und im System drin ist. Ich hatte die Figur schon mal gespielt und weiß, worum es ihr geht. Es ging dann mehr um die Situationen, die ihm passieren. Es war ehrlich gesagt einfach laufen lassen und spielen.

B K: Wenn man als Schauspieler bei so einer historischen Geschichte dabei ist, wie sehr hilft Dir da so ein Kostüm, um in die Rolle zu kommen?

K S: Auf jeden Fall. Für die erste Staffel habe ich von meiner Mama einen alten Trachtenhut mitbekommen, weil sie schon gehört hatte, worum es geht. Ich hatte dann meinen eigenen Hut für die Rolle. Für die zweite Staffel hat mir ein Hutmacher aus dem Tegernseer Tal einen Hut angefertigt, weil er meinte, der wäre doch was für den Roman. Das ist also mein eigener Hut und er hat mir wieder sehr geholfen. Den sieht man auch öfter in der Serie.

B K: Welches Feedback hast Du vor allem nach der ersten Staffel bekommen? Du bist mit dieser Serie schon noch mal mehr ins Rampenlicht gerückt kann man sagen.

K S: Die Preise, die ich bekommen habe, waren natürlich schön. Ich habe zwei Nachwuchspreise bekommen. Einmal die Romy und einmal den bayerischen Fernsehpreis. Man merkt schon, dass man daraufhin nochmal andere Anfragen bekommt, was mir natürlich sehr geholfen hat. (überlegt) Ich glaube seit „Oktoberfest 1900“ hat man mir auch zugetraut, dass ich tragende Rollen spielen kann. Man muss sich ja leider immer erst ein bisschen beweisen in dem Fach. Den hatte ich damit erbracht und das war für mich schön.

B K: Wie war das Wiedersehen für Euch alle?

K S: Toll! Ein paar von uns haben sich zwar schon hin und wieder mal gesehen, aber alle zusammen, das war großartig. Wenn ich in einer Gang wäre, dann wäre ich gern in dieser! (lacht) Mišel, Gitti, Mercedes, Marw… auch mit Ronny, unserem Autor und Stephan unserem Regisseur. Ich glaube das wäre eine ziemlich coole Gang. (lacht)

B K: Bestünde denn die Bereitschaft zu einer dritten Staffel?

K S: Ich hoffe doch. Ich finde es gäbe noch genug Stoff dafür.

B K: Was ist Dein Lieblingsfahrgeschäft auf dem Oktoberfest?

K S: Die Fahrt ins Paradies. Das ist auf der alten Wiesn und der Chef spielt dort live mit dem Saxophon. Ein kleines altes Karussell, sehr süß und sympathisch.

B K: Weißt Du noch welche bayerische Serie Du als Liebling in unserem ersten Interview genannt hast?

K S: (überlegt) Ich glaube „Pumuckl“.

B K: Stimmt!

K S: Ich schaue das auch nach wie vor sehr gerne. Die neuen Folgen finde ich fantastisch! Ich kenne den Flocki (Florian Brückner) und er ist der liebste Kollege der Welt. Es gibt niemanden besseren für diese Rolle und als ich die ersten Folgen gesehen habe, hätte ich weinen können. Respekt, wie man das so liebevoll in die heutige Zeit holen kann.

B K: Vielen Dank Klaus.

Im Fokus der Fotografen stand auch Daniel Christensen, der uns ebenfalls etwas über seine Rolle erzählte...

 

Bayerische Kultserien: Daniel, welcher heutige Brauerei-Besitzer wärst Du gerne?

Daniel Christensen: Oh, das ist eine überfordernde Frage, weil ich mich zu schlecht auskenne. Der beste natürlich! (lacht) Es ist schon sehr verfänglich hier etwas zu sagen, aber eventuell bin ich eher der Augustiner-Typ.

B K: Kannst Du kurz die Rolle des Carl Samuel beschreiben, den Du in „Oktoberfest 1905“ spielst?

D C: Carl Samuel beruht auf einer einstmals tatsächlich existierenden Figur. Nämlich dem Schausteller Carl Gabriel, der tatsächlich das Hippodrom auf dem Oktoberfest hatte und auch wirklich die Idee hatte, dort nackte Frauen auf Pferden im Kreis laufen zu lassen. Womit Carl Gabriel aber eigentlich berühmt geworden ist, ist das er den Kinematographen nach Deutschland gebracht hat und als erster auf dem Oktoberfest Kino gezeigt hat. Das ist die wahre historische Geschichte der Figur. Solche Hintergründe finde ich sehr spannend.

B K: Was ist das Besondere, wenn man bei solchen Historie-Produktionen mitmachen kann?

D C: Das tolle am historischen Kontext ist, dass es alles so durchdrungen ist und man mehr in die raue Kiste greifen kann. Die Grobschlächtigkeit und Direktheit der Leute, die ja doch, zumindest stelle ich mir das so vor, existentieller gelebt haben. Der Tod war schneller da und im Alltag ging es immer ums Überleben. Das hat etwas Griffigeres und Direktes. Wenn dann noch bayerische Sprache und altbayerische Begriffe dazukommen, dann wird es so richtig schön tief.

B K: Man hört oft, dass auch das Schlüpfen in so ein historisches Kostüm für einen Schauspieler nochmal eine große Rolle spielt.

D C: Das stimmt auf jeden Fall, damit ist es nochmal stärker, wobei es auch auf die Rolle ankommt. Wenn man jetzt so einen Strizzi und Gauner wie den Carl spielt, dann ist das nochmal mehr der Fall, weil der natürlich aus dem Vollen kommt. Er ist ein durchtriebener Hund durch und durch und mit allen Wassern gewaschen. Da kann man sich als Schauspieler richtig schön rein begeben und großartige Schlagschatten kreieren. Bei der Schauspiellehre sagt man immer: Die Figur hat immer recht! Du selbst als Mensch darfst eine Rolle, auch wenn man einen Mörder oder Vergewaltiger spielt, nicht anzweifeln. Die Motive der Figur sind sozusagen immer lauter. Das ist nochmal schöner, wenn das in einem historischen Kontext so richtig griabige Figuren sind.

B K: Strizzis und Gauner sind Dir ja nicht so unbekannt, wenn ich da jetzt an den Flötzinger aus den Eberhofer-Filmen denke. Trotzdem ist das nochmal etwas ganz anderes. Beim Krimi aus Portugal „Lost in Fuseta“ spielst Du auch einen ganz anderen Typen. Ist es Dir wichtig verschiedene Rollen zu verkörpern?

D C: Wenn man mich und meine Karriere kennt, dann ist es ja z.B. so, dass ich gar nicht aus dem bayerischen Fach kam. Das hängt mit meiner dänischen Staatsbürgerschaft und meinem dänischen Namen zusammen. Deshalb lag das Bayerische erstmal gar nicht so nahe. Irgendwann mal hat eine Casterin mich darauf angesprochen, ob ich Bayerisch kann, da sie gelesen hat, dass ich in Bayern geboren bin. Mein Vater ist Bayer und ich konnte natürlich die Mundart. Dadurch ist das eigentlich entstanden. Die Vielfältigkeit war bei mir immer gegeben. Der Ignaz Flötzinger, mit dem man mich am meisten verbindet, ist ja nur ein sehr geringer Ausschnitt von dem, was ich alles mache. Die Bekanntheit der Rolle liegt ja am Erfolg der Filme und das macht ja auch überhaupt nichts. (lacht)

B K: Lass uns kurz beim Eberhofer bleiben, wo es ja bei den Filmen eine etwas längere Pause als sonst gab. Wieder ein großes Klassentreffen für Euch Darsteller?

D C: Mit Sicherheit. Den letzten haben wir tatsächlich schon vor drei Jahren gedreht. Ich bin gespannt, ob die anderen grau und dick geworden sind. (lacht) Ich zumindest nicht! (lacht)

B K: Es gab ja nach dem letzten Eberhofer-Film ein paar Kontroversen. War das bei Euch Schauspielern auch ein Thema?

D C: Damals waren wir schon erstmal vor den Kopf gestoßen, ich glaube das kann man so sagen. Wir waren gerade auf den Kinotouren zum Film unterwegs und plötzlich wird man als Darsteller bei der Premiere damit konfrontiert, dass sich die Autorin distanziert. Ein paar Tage später haben sich aber schon die Wogen geglättet und man kann, wenn man etwas tiefer reinschaut, auch alle Seiten verstehen. Es ist einfach Rita Falks Baby und die Meinung kann man ja auch so stehen lassen.  

B K: Was ist Dein Lieblingsfahrgeschäft auf der Wiesn?

D C: Ich halte es da mit Gerhard Polt: „Mia müss ma mit da Geisterbahn fahrn!“. (lacht) Erst ins Bierzelt und dann Geisterbahn, weil wenn man eine gute Resilienz hat, dann können einem die Geister nichts anhaben. (lacht)

B K: Dann bitte auch ein Stuhlbein mitnehmen, wie es so schön in dem Polt-Sketch „Attacke auf Geistesmensch“ beschrieben ist.

D C: (lacht) An Stuihaxn, genau!

  

 

Ab dem 12. September ist die Serie ”Oktoberfest 1905” in der ARD Mediathek zu sehen. Am 20. September, dem Eröffnungstags des Münchner Oktoberfests, zeigt das Erste dann alle vier Folgen.

 

 
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